Produzieren wir eigentlich Kinderbücher für Kinder oder nur für Erwachsene ...?

Für wen werden Kinderbücher gemacht?


... bei dieser Frage mag der ein oder andere vielleicht mit dem Kopf schütteln.
Kinderbücher - sind doch für Kinder, klar.

Nein, so klar ist das überhaupt nicht.
Das ein Kleinkind, Kinder überhaupt, nicht über ein entsprechendes Vermögen verfügen, in beiderlei Hinsicht, um in einen Buchladen ihrer Wahl zu gehen und ihr Lieblingsbuch auszuwählen, das ist bekannt.
Wer macht es dann?
Wir! Wir Erwachsenen.
Die Oma meint, der Kleine bräuchte unbedingt ein Bilderbuch über ein rotes Feuerwehrauto. Denn ihr Sohn hatte das auch. Der Papa meint, ein Buch mit Zootieren müsste sein Kind unbedingt haben und die Mama findet in dem gigantischen Angebot an Kinderliteratur, ein Fühl-Buch, das wäre genau das Richtige.
Eltern, Großeltern - halt Erwachsene - wählen Bilderbücher, Erstlesebücher - Bücher aus.
Nun, das hat ja auch einen Hintergrund.
Sie wissen ganz genau, was für ihre Sprösslinge das Beste ist.

Meine Frage:
Würden sich Kinder, wenn sie die Wahl hätten, dieselben Bücher aussuchen?

UND - gibt es da draußen - in den unermesslichen Weiten des Buchuniversums - nicht noch ein Potential, ein Gigantomanisches.
Eines, welches sich noch nicht zeigen darf.

Wird uns Eltern und Großeltern - uns Erwachsenen - nicht eigentlich schon von vornherein aufdrucktuiert, was wir für unsere kleinen Lieblinge zu kaufen haben und was nicht.
Immer das, was sich schon jahrzehnte- oder gar jahrhundertelang bewährt hat und in wechselnder Farbig- und Glitzernheit, auf Bücherstapeln vor unseren Augen liegt.

Wenig Mut zu Neuem.
Das Monetäre überwiegt.

Hier genau sehe ich eine Chance.

Doch das soll das Thema eines neuen Postes werden.

Beteiligen Sie sich.
Teilen Sie mir Ihre Meinung mit.
Was wären Ihre Wünsche im Kinderbuchbereich?
Sind Sie offen für Neues?

Herzlichst
Ihre
Babett Jacobs

4 Kommentare:

  1. Liebe Babett,

    Bei unseren Kindern (Sohn 3 Jahre, Tochter 6 Jahre) ist es ein Gemisch. Oft suchen wir Eltern, Freunde, Großeltern die Bücher aus, welche sie bekommen und dann vorgelesen werden. Aber auch unsere Kinder suchen sich in Buchläden oder in der Bücherei gerne Bücher zum angucken und vorlesen aus. Interessant ist, dass wir so auf Bücher stoßen, die wir Erwachsenen wahrscheinlich nie in die Hand genommen hätten. Gerade unsere Tochter wusste schon früh was sie in dieser Hinsicht will und war bzw. ist da sehr offen und neugierig für Neues. Klar kann sie die Bücher noch nicht nach Buchtitel aussuchen, da sind es eben die Bilder. Und gerade bei den Bildern haben wir schon sehr oft beobachtet das der Blickwinkel für Kinder ein anderer ist. Was wir als Bild "niedlich" und ansprechend finden kann für unsere Kinder genau das Gegenteil sein. Meine Tochter sagt mir oft "Nein Mama, das Bild mag ich nicht, lieber das hier". Bilder sind da so wichtig und meistens sind es dann eher die Bücher wo es kantige Köpfe, komische farbkompositionen auf dem Cover zu sehen gibt, die meine Tochter toll findet und sie einfach wissen möchte was sich dahinter verbirgt. Wir finden aber gerade das bietet eine so tolle Chance neue Bücher kennen zu lernen, wenn man sich darauf einlassen kann. Kinder machen es ja auch indem sie sich ein Buch trotzdem anhören was sie geschenkt bekommen haben, obwohl sie das Bild jetzt nicht so ansprechend finden. Es ist ein geben und nehmen von beiden Seiten und das finde ich einen guten Weg. Es gibt so schöne alte Bücher, aber ebenso auch "verborgene" Bücher die erst durch Kinderaugen sichtbar werden.
    Viele Grüße
    Sabrina Zinn

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    1. Liebe Sabrina Zinn,

      diese Erfahrung haben wir als Eltern auch gemacht und staunten nicht schlecht, was unsere Kinder toll fanden.

      Was uns aber auch interessiert ist, ob all' die vielen Kinderbücher welche vor uns in Buchläden ausgebreitet, hübsch präsentiert und aufgestapelt, nicht nur irgendwie vorgesetzt werden.

      Wo schaut sich der Leser um?
      Sucht er konkret?
      Erhält er Informationen von Freunden und Bekannten ...
      Wie gelangt ein Buch, außerhalb der großen Masse, zum Kind ...

      Vielen herzlichen Dank für die aufschlussreichen Zeilen <3

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  2. Also ich hab auch schon für mich selbst Kinderbücher gekauft. :) Meistens aber welche die ich mit meiner Kindheit verbinde. Meine Oma hat gerne Kinderbücher gelesen, vielleicht weil die Sprache verständlicher war. Ich denke mal dass die Autoren zu einem großen Teil für die Erwachsenen die Bücher produzieren, schreiben wohl eher für Kinder. Aber welches Kind kauft sich schon selbst ein Buch. Zumindest bis ca. 8/9 Jahre nicht. Da entscheiden die Eltern. Eigentlich schade, Kinder müssten immer mit in den Laden genommen werden und sich die Bücher aussuchen dürfen. Ich denke sie entscheiden ganz anders, natürlich mehr noch über Bilder. Aber wenn man ihnen erklärt worum es im Buch geht können sie schon mitbestimmen. Meine Kinder haben sich schon früh selbst Bücher ausgesucht, im Laden und in der Bücherei. Wir lesen alle sehr gerne und viel.

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    1. ... ab einem bestimmten Alter entscheidet das Kind tatsächlich zuerst über die Farben, danach erkennt es die Situation und wenn die einer Erfahrung entspricht, welches es gemacht hat, dann mag es das Buch.
      Die Protagonisten, ob sie hübsch sind oder nicht. Sind nicht vordergründig.
      Kinder mögen kräftige Farben. Aus diesem Grund brauchen wir als Erwachsene oft eine Sonnenbrille ;-) in der Kinderbuchabteilung.
      Später darf es dann glitzern und schön kräftig pastelig sein.
      Dann spielt auch die Schönheit der Prinzessin wieder eine entscheidende Rolle bei der Auswahl des Buches.
      Ich finde auch, dass Kinder ihre Entscheidung zum Buchkauf treffen sollten.
      Hierzu gibt es in Kürze einen weiteren Blogbeitrag UND über das WO - Wo können wir noch schöne Bücher kaufen!

      Allerliebste Grüße und vielen Dank, liebe Antje für Deinen Beitrag!
      <3
      Babett

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