Kinder mögen es eigentlich gar nicht so perfekt ...

Kantige Schädel und schrille Farben 


Liebe Leser,

heute nehme ich die Zeilen einer Mutter auf, die mir zu einem meiner Blogartikel schrieb.
In dem ging es darum, ob Kinderbücher nicht eigentlich mehr für uns Erwachsene produziert werden ... 
Sie schrieb mir, dass ihre Kinder entscheiden dürfen, welches Buch sie anschauen/lesen möchten.
Bei Bucheinkäufen sind ihre Kinder auf jeden Fall mit dabei und entscheiden frei.
Das finde ich großartig!
Oft fiel ihr auf, dass die Buchwahl der Kinder eine völlig andere war, als die der Erwachsenen.
Illustrationen, welche sie niedlich und kindgerecht fand, mochten die Kinder nicht so richtig und zeigten lieber auf ein anderes Buch, dass ihnen als Erwachsene nie aufgefallen wäre.

Kantige Schädel, schrille Farben, Protagonisten die weder besonders hübsch noch ansprechend waren und eine Thematik, die doch sehr unbekannt war.

Kinder mögen es gar nicht so perfekt.

Dies ist mir auch schon sehr häufig aufgefallen. 
Und ich habe es persönlich erfahren.
Bücher aus meinen früheren Schaffensperioden, noch recht unperfekt, wurden von den Kindern ausgewählt. Diese wollten sie anschauen, sich vorlesen lassen.
Ich erinnere mich an ein Buch, wo ich das erste Mal versuchte mit dem Zeichentablet zu zeichnen. Einem sehr einfachen seiner Gattung. Es war schwierig für mich und ich benötigte über die Maßen viel Zeit für eine Zeichnung.
Das Ergebnis am Ende war nett, entsprach aber nicht meinen Vorstellungen. Ich überlegte, ob ich es überhaupt veröffentlichen sollte. Mein Mann sprach mir zu.

Dieses Buch, man glaubt es kaum, ist bis zum heutigen Tage, neben "Rettet Loli", mein erfolgreichstes Bilderbuch. Wird sogar nach Mexico, Brasilien, Japan ... verkauft.
Die kleinen langsamen Schnecken sind zu Vorreitern geworden und lehrten mich, nicht immer alles zu hinterfragen, sondern das Bauchgefühl meines inneren Kindes lebendig zu erhalten.

In diesem Sinne
viel Freude beim nächsten Besuch einer Kinderbuchabteilung
Ihre
Babett Jacobs









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